SCIENTIFIC HIGHLIGHTS
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A rod of light in the light cage – a new basis for quantum-optically integrated light-matter interaction on a chip
In the rapidly growing field of hybrid quantum photonics, the realization of miniaturized, integrated quantum-optical systems with intense light-matter interaction is of great importance for both fundamental and applied research. An international team around IRIS member Oliver Benson and Flavie Davidson-Marquis, the first IRIS Adlershof fellowship holder, has integrated a novel on-chip hollow-core light cage into an alkali atom vapor cell. Implemented by 3D nanoprinting, the compact light cage on a chip exhibits several advantages compared to other hollow-core waveguide structures. Whereas hollow-core fibers suffer from inefficient vapor-filling times — exceeding months for few centimeter-long devices — the design of the light cage allows for high-speed gas diffusion through side-wise direct access to the hollow core within minutes (Figure a). ![]()
Coherent interaction of cesium atoms with a beam of light confined in an on-chip light cage.
a, Atoms from alkali vapors entering the light cage from all sides and interacting with the light of the central core mode. Vertical supports connect the light cage to a silicon chip. Reinforcement rings stabilize the freely suspended strand array. b, The on-chip light cage represents a novel photonic platform for integrated quantum optics as demonstrated in this work by measuring electromagnetically-induced transparency (EIT) visible by the strong transmission on the cesium D1 transition. The research team observed coherent interaction between a rod of light in the light cage with room-temperature cesium atoms by the effect of electromagnetically induced transparency (Figure b) and investigated the influence of the light cage on the light-matter interaction for the first time. “The results represent a major step forward in hybrid integration of designer laser-written structures and atom cells. The freedom to produce three-dimensional structures–nearly without restrictions on the silicon-technology platform–will allow us to combine light-matter interaction in the light cage with other Si-chip-compatible devices, i.e. lithium niobate waveguides for modulation and frequency conversion of light, as well as direct mode coupling from and to optical fibers. Extensive control of the single-photon properties in a quantum network could ultimately be applied all on one chip”, explains corresponding author Tim Kroh. Coherent interaction of atoms with a beam of light confined in a light cage F. Davidson-Marquis, J. Gargiulo, E. Gómez-López, B. Jang, T. Kroh, C. Müller, M. Ziegler, S.A. Maier, H. Kübler, M.A. Schmidt, and O. Benson Light: Science and Applications 10 (2021) 114, DOI: doi.org/10.1038/s41377-021-00556-z
Lichtblick für die Quantenforschung
HU-Forschungsteam und Partner haben erstmals die Teilchenaustauschphase von Photonen direkt gemessen Dieses Experiment liefert den direkten Beleg für ein erstaunliches Quantenphänomen, das nur bei völlig gleichartigen Quantenobjekten beobachtet wird. Damit kommt die Quantenforschung einen wichtigen Schritt voran. Die Teilchen, denen das Forscherteam auf der Spur ist, sind schwer zu fassen. Die Physiker untersuchen die Quantenteilchen der elektromagnetischen Wellen, auch Photonen genannt, aus denen Licht besteht. Photonen lassen sich nur dann unterscheiden, wenn sie unterschiedliche Wellenlängen haben, in unterschiedlichen Richtungen schwingen oder sich an verschiedenen Punkten in Raum und Zeit befinden. „Wenn zwei in Wellenlänge und Schwingungsrichtung ununterscheidbare Photonen aufeinandertreffen und sich wieder trennen, haben sie gewissermaßen ihre Identität verloren“, erläutert Kurt Busch. „Man stelle sich vor, wir schicken zwei Zwillinge durch zwei Türen in einen gemeinsamen Raum. Wenn Sie wieder hinaustreten, können wir nicht feststellen, ob sie dazu jeweils dieselbe Tür benutzt haben oder nicht“, ergänzt Oliver Benson, Mitglied von IRIS Adlershof. In der Quantenmechanik passiert dennoch etwas. Laut dem sogenannten Symmetrisierungspostulat gibt es zwei Kategorien von Elementarteilchen: Bosonen und Fermionen. Diese Arten von Teilchen unterscheiden sich dahingehend, was passiert, wenn man sie miteinander vertauscht. ![]() Im Beispiel hieße das, wenn jeder der Zwillinge den Raum aus der jeweils anderen Tür wieder verlässt. Bei Bosonen ändert sich nichts – bei Fermionen erhält die quantenmechanische Wellenfunktion, die die Teilchen beschreibt, einen Phasenschub, der auch Austauschphase genannt wird. „Im Zwillingsbeispiel kann man sich das vielleicht so vorstellen: Schicken wir die beiden Zwillinge im Gleichschritt in den Raum und kommen sie aus verschiedenen Türen wieder heraus, so sind sie weiterhin im Gleichschritt. Als Bosonen treten die Zwillinge mit demselben Bein voran aus dem Raum heraus, mit dem sie auch zuerst in Raum geschritten sind. Jedoch benötigen sie als Fermionen beide einen Schritt mehr und gehen beim Verlassen des Raumes nun mit dem anderen Bein voran“, so Benson. „Dass Photonen bosonisch sind, konnte bislang nur durch indirekte Messungen und mathematische Berechnungen gezeigt werden“, sagt Kurt Busch. „In unserem jüngsten Experiment haben wir die Teilchenaustauschphase von Photonen erstmals direkt gemessen und haben damit einen direkten Beleg für ihren bosonischen Charakter erbracht.“ Um die Austauschsymmetrie eines Zustandes für zwei identische Teilchen direkt nachzuweisen, hat das Team eine optische Apparatur mit einem Interferometer aufgebaut. Herzstück des Aufbaus – in der Größe eines kleinen Tisches – sind zwei Strahlteiler. Zwei Photonen wurden dann in das Interferometer geschickt und durch den Strahlteiler auf zwei verschiedene Wege geführt. Entlang einem der beiden Wege werden die Photonen miteinander vertauscht, während sie auf dem anderen unverändert bleiben. Am Ausgang des Interferometers wurden dann beide Photonen am zweiten Strahlteiler wieder überlagert. „Je nachdem, ob die Photonen bosonisch oder fermionisch sind, sind dann die beiden Photonen im Gleichschritt und verstärken sich oder sie sind außer Tritt und löschen sich aus“, erläutern die Physiker. Zukünftige Verbesserungen des Interferometers werden ein neues Werkzeug für Präzisionsmessungen mit Quantenlicht bereitstellen. Gleichzeitig etabliert das Experiment eine neue Methode zur Erzeugung und Zertifizierung von Quanten-Zuständen von Licht. Dies ist sehr wichtig im neuen Gebiet der Quanteninformationsverarbeitung, auf deren Basis derzeit neuartige, wesentlich leistungsfähigere Computer entwickelt werden. Direct observation of the particle exchange phase of photons K. Tschernig, C. Müller, M. Smoor, T. Kroh, J. Wolters, O. Benson, K. Busch, and A. Perez-Leija Nat. Photonics (2021), DOI: 10.1038/s41566-021-00818-7
Real-time optical distance sensing of up-conversion nanoparticles with a precision of 2.8 nanometers
Calculated self-interference of a single nanoparticle placed on a mirror substrate with a silica layer as the spacer. (i), (ii) and (iii) show different cuts through the far-field patterns of oriented dipoles oscillating along the x,y and z-axis, respecitvely The pattern can be detected in the far-field by a sensitive camera and was compared to a detailed and quantitative numerical simulation. In this way it was possible to localize individual particles with an accuracy of only 2.8 nm, a value which is smaller than 1/350 of the excitation wavelength. ![]() Simulated (topmost two rows) and experimental (bottommost two rows) far-field self-interference emission patterns. The particle- to-mirror distance in- creases from the left to the right column from 72nm to 327nm. All scale bars are 500 nm.
The localization can be performed rapidly, and a single particle can be followed with a 50Hz frame rate. This is much faster than other self-interference-based methods based on mapping of the fluorescence spectrum. A special benefit of UCNPs is their high photo-stability and sensitivity, e.g. to temperature and PH. Therefore, the novel technique may be used for high-resolution multimodality single-particle tracking and sensing. Axial Localization and Tracking of Self-interference Nanoparticles by Lateral Point Spread Functions Y. Liu, Z. Zhou, F. Wang, G. Kewes, S. Wen, S. Burger, M. Ebrahimi Wakiani, P. Xi, J. Yang, X. Yang, O. Benson, and D. Jin Nat. Commun. 12 (2021) 2019, DOI: 10.1038/s41467-021-22283-0
Per Tintenstrahl gedruckte Elektroden in OLEDs
Forscher des HySPRINT-Verbundlabors GenFab (Generative Manufacturing Processes for Hybrid Components) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB) haben eine vom Berliner Unternehmen OrelTech hergestellte leitfähige Tinte erfolgreich in lösungsprozessierten organischen LEDs integriert.
auch bei Verbiegen. Nach dem Drucken der partikelfreien Silbertinte wird ein Argonplasma verwendet, um die Silberionen in der Tinte zu metallischem Silber zu reduzieren. „Da dieser Prozess bei niedriger Temperatur stattfindet, eignet er sich für temperaturempfindliche Substrate wie flexible Kunststofffolien“, erklärt Dr. Konstantin Livanov, Mitbegründer und Technischer Leiter von OrelTech. Die Forscher stellten organische Leuchtdioden unter Verwendung der Silbertinte als transparente leitende Elektrode auf dem flexiblen Substrat PET her. Die resultierenden Bauteile zeigen vergleichbare Lichtleistungseigenschaften wie diejenigen, die auf dem ansonsten weit verbreiteten Indiumzinnoxid (ITO) basieren. Entscheidend ist jedoch, dass die Silberelektroden beim mechanischen Biegen eine überlegene Stabilität gegenüber ITO zeigten. Dr. Felix Hermerschmidt, leitender Forscher im gemeinsamen Labor von HU und HZB, bestätigt: "Die auf der OrelTech-Tinte basierenden OLEDs bleiben noch bei solch einem Biegeradius intakt, bei dem die auf ITO basierenden OLEDs brüchig werden und versagen." Dies eröffnet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für die gedruckten Bauelemente. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift "Flexible and Printed Electronics" veröffentlicht und ist Open Access verfügbar. GenFab, unter der Leitung des IRIS Adlershof Mitglieds Prof. List-Kratochvil, zieht für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Labore und Büros im neuen IRIS-Forschungsgebäude ein. Optical coherence tomography (OCT) on highly scattering and porous materials Tapping into quantum mechanics
Aron Vanselow, a young reseracher at IRIS Adlershof, shows an attractive approach that makes it easier to perform optical coherence tomography (OCT) on highly scattering and porous materials. It specifically demonstrates that entangled photons can be used to improve the penetration depth of (OCT) in highly scattering materials. The method represents a way to perform OCT with mid-infrared wavelengths and could be useful for non-destructive testing and analysis of materials such as ceramics and paint samples.
Researchers used entangled photons to increase the penetration depth of OCT for scattering materials. They demonstrated the technique by analyzing two alumina ceramic stacks containing laser-milled microchannels. The mid-infrared illumination allowed the researchers to capture depth information and to create a full 3D reconstruction of the channel structures (pictured).
“Our method eliminates the need for broadband mid-infrared sources or detectors, which have made it challenging to develop practical OCT systems that work at these wavelengths,” said Vanselow. “It represents one of the first real-world applications in which entangled photons are competitive with conventional technology.” Imaging with less light
To demonstrate the technique, the researchers first confirmed that the performance of their optical setup matched theoretical predictions. They found that they could use six orders of magnitude less light to achieve the same signal-to-noise ratio as the few conventional mid-infrared OCT systems that have been recently developed. “We were positively surprised that we did not see any noise in the measurements beyond the intrinsic quantum noise of the light itself,” said Ramelow. “This also explained why we can achieve a good signal-to-noise ratio with so little light.” Xolography as new volumetric 3D printing method
Molecular telegraphy: Sending and receiving individual molecules precisely
Control of long-distance motion of single molecules on a surface‐Emitting Diodes D. Civita, M. Kolmer, G. J. Simpson, A.-P. Li, S. Hecht, and L. Grill Science 370 (2020) 957, DOI: 10.1126/science.abd0696 Implementation of Flexible Embedded Nanowire Electrodes in Organic Light‐Emitting Diodes Researchers in the HySPRINT joint lab Generative manufacturing processes for hybrid components (GenFab) of Humboldt-Universität zu Berlin (HU) and Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) have developed together with the Austrian Institute of Technology (AIT) a method to produce flexible transparent electrodes based on silver nanowires. Specifically, the nanowires are spray coated and embedded within a polymer resin on top of polyethylene terephthalate (PET) substrate.Not only are the electrodes fabricated using solution-based approaches, but compared with the widely used indium tin oxide (ITO), the electrodes show higher stability in mechanical bending tests. "Since the spray coating approach in this work can be upscaled to larger areas", says Dr. Felix Hermerschmidt, senior researcher in the joint lab of HU and HZB, "this mechanical stability can be translated to an industrial process."
The researchers fabricated organic light-emitting diodes employing the developed ITO‐free nanowire electrodes. These show considerably higher luminance values at the same efficacy compared to their ITO‐based counterparts. As Dr. Theodoros Dimopoulos, senior scientist at AIT, points out, "Replacing ITO in optoelectronic devices is a key area of research and this work shows the possibilities of doing so without loss in performance." The work has been published in physica status solidi rapid research letters and is featured on the cover of the November 2020 issue of the journal. GenFab, led by IRIS Adlershof member Prof. List-Kratochvil, is moving in laboratory rooms in the new IRIS-research building for further development.Implementation of Flexible Embedded Nanowire Electrodes in Organic Light‐Emitting Diodes Lukas Kinner, Felix Hermerschmidt, Theodoros Dimopoulos, and Emil J. W. List-Kratochvil Phys. Status Solidi RRL14 (2020) 2000305, DOI:10.1002/pssr.202000305
Forscher der Humboldt-Universität und des Experimental and Clinical Research Centers (ECRC) haben das erste Infrarot basierte Mikroskop mit Quantenlicht gebaut. Durch ein gezieltes Verschränken der Photonen gelang ihnen eine Abbildung von Gewebeproben mit vorher unsichtbaren Bio-Merkmalen.
Die Forschungsgruppe der Humboldt-Universität zu Berlin und des Experimental and Clinical Research Centers (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung von Charité – Universitätsmedizin zu Berlin und dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, ist mit ihrem neuen Experiment auf der Titelseite der Fachzeitschrift Science Advances zu sehen. Ihnen gelang es erstmalig verschränkte Lichtteilchen (Photonen) für Mikroskopaufnahmen zu verwenden. Diese sehr überraschende Methode zur Quanten-Bildgebung mit undetektierten Photonen, wurde erst 2014 in der Arbeitsgruppe um den berühmten Quantenphysiker Anton Zeilinger in Wien entdeckt. Die ersten Aufnahmen zeigen Gewebeproben eines Mäuseherzens. Die Gewebeprobe wird mit „unsichtbarem“ Licht im mittleren Infrarot (MIR) untersucht, ohne dieses Licht jemals zu sehen. Die Forscher verwenden hierfür einen normalen Laser und eine kommerzielle CMOS-Kamera. Dadurch ist dieser Ansatz für MIR-Mikroskopie nicht nur robust, schnell und rauscharm, sondern auch kostengünstig - was sie für Anwendungen in der realen Welt sehr vielversprechend macht. Dieser Einsatz von Quantenlicht könnte so zukünftig das Gebiet der biomedizinischen Mikroskopie unterstützen. ![]() Quantenmikroskopie eines Mausherzens. Verschränkte Photonen ermöglichen die Erstellung eines hochauflösenden MIR-Bildes unter Verwendung einer CMOS-Kamera und extrem niedrigen Beleuchtungsintensitäten. Im Bild: Absorption (links) und Phaseninformation (rechts) aus einem Bereich in einem Mausherz. Der gelbe Balken entspricht 0,1 mm, was etwa der Breite eines menschlichen Haares entspricht. Die derzeitige Kameratechnik wird weitestgehend von silizium-basierten Technologien dominiert. Es gibt Milliarden von CCD- (charge coupled device) und CMOS- (complementary metal oxide semiconductor) Sensoren in Digitalkameras, Mobiltelefonen oder (autonomen) Fahrzeugen. Diese wandeln Licht (Photonen) in elektrische Signale (Elektronen) um. Aber wie auch unsere menschlichen Augen können diese Geräte den wichtigen mittleren IR-Bereich nicht sehen. Dieser Bereich ist für diese Geräte gewissermaßen unsichtbar, jedoch bspw. für die biomedizinischen Wissenschaften sehr interessant, da er wertvolle biochemische Informationen enthält, die es ermöglichen, verschiedene Biomoleküle voneinander zu unterscheiden. Die wenigen Kameratechnologien, die es in diesen wichtigen Wellenlängenbereich gibt, sind jedoch sehr teuer, raschbehaftet und unterliegen strengen Exportbeschränkungen. Deshalb bleibt das riesige Potenzial des MIR-Lichts für die Biowissenschaften bisher weitgehend ungenutzt. Doch die Forscher haben eine neue Lösung vorgeschlagen: „Der Einsatz einer wirklich kontraintuitiven bildgebenden Technik mit quantenverschränkten Photonen erlaubt es uns, den Einfluss einer Probe auf einen Lichtstrahl im mittleren Infrarot zu messen, ohne dass dieses Licht jemals detektiert werden muss“, erklärt Inna Kviatkovsky, die Hauptautorin der Studie. Es handelt sich dabei nicht um eine Umwandlung oder ein so genanntes 'Ghost-Imaging', sondern die Technik beruht auf einem subtilen Interferenzeffekt: Zunächst wird ein Photonenpaar erzeugt, indem ein Pumplaser in einen nichtlinearen Kristall fokussiert wird. Dieser Prozess kann so eingestellt werden, dass eines der Photonen im sichtbaren Bereich und das andere im MIR-Bereich (unsichtbar) liegt. Das MIR-Photon beleuchtet nun die Probe und wird zusammen mit dem sichtbaren Photon und dem Laser zum Kristall zurückgeschickt. Hier findet die entscheidende Quanteninterferenz statt - und zwar zwischen den beiden Möglichkeiten, dass das Photonenpaar bei diesem ersten Durchgang erzeugt wird, und der Möglichkeit, nicht beim ersten Durchgang, sondern beim zweiten Durchgang durch den Kristall erzeugt zu werden. Jegliche Störung, z.B. eine durch die Probe verursachte Absorption, wirkt sich nun auf diese Interferenz aus, und interessanterweise kann diese durch alleinige Betrachtung der sichtbaren Photonen gemessen werden. Mit der richtigen Optik und Ausnutzung der räumlichen Verschränkung der Photonen kann man ein auf diesem Prinzip basierendes MIR-Mikroskop bauen, was das Team in seiner Arbeit zum ersten Mal gezeigt hat. „Nach einigen anfänglichen Herausforderungen waren wir wirklich überrascht, wie gut dies an einer realen Gewebeprobe funktioniert“, bemerkt Kviatkovsky. „Außerdem bestrahlen wir die Proben nur mit extrem niedrigen Leistungen im MIR - so niedrig, dass keine Kameratechnik der Welt diese Bilder direkt erfassen könnte.“ Obwohl dies natürlich nur die erste Demonstration dieser Mikroskopietechnik ist, entwickelt die Gruppe um Dr. Sven Ramelow bereits eine verbesserte Version der Technik. Die Forscher stellen sich ein mit Quantenlicht betriebenes Mikroskop im mittleren IR-Bereich vor, das die schnelle Messung der detaillierten, lokalisierten Absorptionsspektren für die gesamte Probe ermöglicht. „Im Erfolgsfall könnte dies ein breites Anwendungsspektrum für markierungsfreies Bio-Imaging haben, und wir planen, dies mit unseren Kooperationspartnern vom ECRC intensiv zu untersuchen“, erklärt Dr. Sven Ramelow, Gruppenleiter an der Humboldt-Universität und Initiator des Projekts. Die Forschung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Emmy-Noether-Programms gefördert. Microscopy with undetected photons in the mid-infrared Inna Kviatkovsky, Helen M. Chrzanowski, Ellen G. Avery, Hendrik Bartolomaeus, and Sven Ramelow Science Advances 6, 42 (2020) eabd0264, DOI: 10.1126/sciadv.abd0264 Graphen als Detektiv zum Entschlüsseln molekularer Selbstorganisation Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin, des DWI – Leibniz-Instituts für interaktive Materialien und der RWTH Aachen haben in Zusammenarbeit mit der Universität Straßburg und dem CNRS in Frankreich gezeigt, dass elektronische Bauteile auf Basis von Graphen zur Beobachtung der Dynamik von molekularen Selbstorganisationsprozessen genutzt werden können. Ihre Ergebnisse wurden nun in Nature Communications veröffentlicht.
Die molekulare Selbstorganisation auf Oberflächen stellt eine leistungsstarke Strategie dar, um Substrate mit programmierbaren Eigenschaften zu versehen. Das Verständnis der Dynamik der zugrundeliegenden Selbstorganisationsprozesse ist entscheidend für die Beherrschung der Oberflächenfunktionalisierung. Jedoch wird die experimentelle Beobachtung der Selbstorganisation auf einem bestimmten Substrat durch die Herausforderung erschwert, Grenzflächen- und Volumenphänomene voneinander zu trennen.
Abbildung: Ein Tröpfchen einer Lösung, die ein photochromes Molekül enthält, wird auf eine Graphenoberfläche gegeben. UV-Licht wird verwendet, um die Photoisomerisierung zu induzieren, wodurch die Bildung einer geordneten molekularen Anordnung auf Graphen ausgelöst wird, die sich nach dem Ausschalten des UV-Lichts wieder ab- und auflöst. Die zeitliche Entwicklung des durch das elektronische Bauteil fließenden Stroms ermöglicht die Beobachtung der Dynamik der Bildung und Auflösung der selbstorganisierten Schicht in Echtzeit.
Graphene transistors for real-time monitoring molecular self-assembly dynamics WEITERE SCIENTIFIC HIGHLIGTHS
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Researchers in the 
